NONTRON Serie TRADITION Modell GEIGENMESSER Taschenmesser Buchsbaum Carbonstahl 7,5 cm Artikel Nr. P3-XC75
Klingenlänge 7,5 cm
Klingenmaterial XC75 Carbonstahl poliert, nicht rostfrei
Härtegrad 57 - 58 Rockwell
Klingenform mittelspitz
Grifflänge 9,2 cm
Griffmaterial Buchsbaumholz mit Pyrogravur von Hand erzeugt, mehrfach vernietet
Backen Edelstahl satiniert
Öffnunghilfe Nagelhau
Hersteller NONTRON, Handarbeit aus Frankreich
1 x Messer
Suchworte Taschenmesser, Herrenmesser klappbar, Messer klappbar, Couteau violon, Violinmesser, Kohlenstoffstahl
Das GEIGENMESSER aus der Serie TRADITION NONTRON in einer Ausführung mit Kohlenstoffstahl. Was bedeutet, nicht rostfrei, jedoch härter im Stahl, sowie dünner schleifbar. Der Kohlenstoffanteil liegt bei 0,75 %.
Ein altes Modell namens VIOLON aus dem Périgord, das von der COUTELLERIE als Replik neu aufgelegt wird. Ob nun damit der Geiger für falsche Töne auf der Fidel gestraft wird, oder die Streicherin die gerissenen Bogenhaare beim wilden Spiele a la Paganini abschneiden kann, wer weiß das schon. Der Griff ist nach hinten hin voll ausgearbeitet, der Übergang zur Klinge jedoch wird von einer mattierten Mitre, einem Backen, flankiert. Und die kurvig weibliche Form erinnert eben an ein Streich-el-instrument. Das kann ich sagen.
Im Mittelalter findet man die „Messer aus dem Pierregord" in Aufzeichnungen in Paris. Im Rahmen ihrer Wanderschaft wurde für die Pariser Handwerksgesellen ein Aufenthalt in NONTRON zur Pflicht, um ihre Künste zu perfektionieren. Dies galt als Anfang einer über Jahrhunderte währenden Tradition. Im Jahre 1788 verzeichnet das Betriebsregister von Bordeaux 39 Messerschmieden im Périgord, fünf davon in NONTRON (damals 2800 Einwohner), die sich durch die außergewöhnliche Qualität ihrer Arbeit hervorheben und die acht Arbeiter beschäftigen. Erzählt wird von bemerkenswerten Messern, die sich durch geringe Größe, sowie besondere Fertigungsqualität auszeichnen. Selbst als Kuriositäten werden sie exportiert: Miniaturmesser in Nuss- oder Haselnussschalen, die, ursprünglich ein Geschenk der Messergesellen waren, um ihren Angebeteten zu imponieren.
Anfang des 20. Jahrhunderts stellt eine Arbeiterin aus NONTRON einen skurilen Rekord auf, indem sie 154 mikroskopisch kleine Messer in einem Kirschkern unterbringt. Die Firma Bernard, die 1780 gegründet wurde, hatte derzeit beispielsweise Taschen-, Metzger- und Tafelmesser, Scheren, Rasiermesser sowie chirurgische Instrumente in ihrem Sortiment. Das Wasser des Bandiat garantierte die besondere Härtung der Stahlklingen und der Buchsbaum der Umgebung, der Charante und aus den Causses du Quércy liefert das Material, aus dem die Griffe gedrechselt werden. Er ist das dichteste, härteste der dort einheimische Hölzer und zwar oft so dicht, daß er nicht mehr schwimmt. Vierzig bis achtzig Jahre Wachstum, dazu Jahre der Trocknung, bis die besondere Stabilität und Feinheit der Maserung erreicht wird. Diese Qualitäten sind in ganz Frankreich bekannt. So ficht die Pariser Unterwelt ihre Grabenkämpfe mit NONTRON Messern aus. Was den Ganoven recht ist, war dem Bürgertum und den Aristokraten immer schon billig...
© Erda Spitz von Findig
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Susann Frécôt
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