Produktbeschreibung
15 cm 1909 RÖDTER Dochtschere gerade Form vergoldet Artikel Nr. 139760
Gesamtlänge 15,2 cm
Material Stahl, vergoldete Ausführung
Scherenaugen idente Größe
Halme gerade Form
Hersteller 1909 RÖDTER, Solingen, Deutschland
Lieferung erfolgt standesgemäß in einer Geschenkverpackung
Suchworte Dochtschere, Lichputzschere, klein, Kerzenschere, Lampenschere, vergoldet, Florschere, Teppichflorschere
Ist mir Schnuppe? Auch recht.
Denn genau diese „Schnuppe" soll nach dem Kürzen des Dochtes auf das deutlich breitere Schneidblatt zum Liegen kommen. Andernfalls fiele ja der Dochtrest, also die Schnuppe, einfach runter, womöglich sogar ins bereits verflüssigte Wachs. Bis ins 19. Jahrhundert bestanden Kerzen aus tierischem Fett, also Talg. Je länger der Docht beim Abbrennen wurde, desto mehr rußte und tropfte eine Kerze.
Also musste sie geschneuzt werden. An adeligem Hofe von geschultem Personal, an Theatern von den Komödien Lichtputzern. Erst die Nutzung von Stearin und später Paraffin machte das Dochtschneiden überflüssig.
Heute setzt man diese selten gewordene Gerätschaft an Petroleumlampen ein, Teppichknüpfer greifen danach, um den Flor auf selbes Maß zu bringen.
Und, ja, auch heute werden Kerzen noch damit geschneuzt. Weil es handwerklich ein besonderes Instrument ist, scharf geschliffen, von leichter Gangart und exklusivem Aussehen. Ein Taschentuch aus Stoff ist doch auch seltener, wie die vielleicht hygienischeren und dennoch so unindividuellen Schneuztücher, Sacktücher, oder Nastücher aus Papier. Nach dem Schneuzen sind die nämlich nur mehr „Nasstücher".
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Susann Frécôt
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© Erda Spitz von Findig
Diesen Artikel haben wir am 04.04.2011 in unseren Katalog aufgenommen.