1829 dachte sich ein tatkräftiger Gesell´ mit dem zu dieser Zeit nicht unüblichen Namen Johann Abraham Schmidt: „ Es ist Zeit, Herr und selbständig
zu werden!“ Und flugs ward die Existenz begründet. Der gelernte Tischmesserreider etablierte seine Produktion von Fleisch-,Tisch-, und
Taschenmessern nicht weit vom heutigen Standort Solingen Gräfrath.
Nun, heute kennen wir nur noch einen Schokoladeriegel mit dem Namen Raider, einstmals jedoch musste der berufsmäßige Reider Messer mit Schalen zusammennageln, eben " reiden".
Feilgeboten wurden die Schmidtschen Waren auf der Naumburger und der Leipziger Messe. Die Familienchronik vermerkt dazu: „Die Reise nach Leipzig wurde zu Fuß in 10 Tagen á 10 Marschstunden zurückgelegt, in späteren Jahren per Post ab Elberfeld in 3 Tagen und 3 Nächten
langer Fahrt, […] wozu man sich schon 8 Tage ins voraus einschreiben lassen mußte“.
Diesbezüglich haben sich die Zeiten zu einem Besseren gewandelt, will sagen das Reisen wurde weniger beschwerlich und überhaupt gibt es
ja heutzutage den Fachhandel, womit sich die weiten Fußmärsche mit schwerem Gepäck erledigt haben.
Schmidts mussten sich also eine andere körperliche Ertüchtigung als das Wandern aussuchen und ließen zwischenzeitlich erst einmal DREITURM 1865 als Markenzeichen eintragen.
Als Gustav 1890 den Betrieb übernahm, stand dieser bereits auf der Wernerstraße, von wo man seither nicht mehr weg wollte.
Auch an der Art der Herstellung hat sich nichts mehr geändert, warum auch? Die Zutaten außerordentliches Fachwissen in Verbindung mit
Liebe zum Detail sind Garant für das Gelingen eines jeden Produktes. So wird Kuchen auch gebacken, Kinder gezeugt ...obwohl ...
Ab dem 19. Jahrhundert wurde die Firma von jeweils einem Sohn übernommen.
Bißchen wie das englische Königshaus, gäbe es da nicht Elisabeth, die Zweite, das derzeitige Familienoberhaupt der Windsors. Denn die bezeichnen sich ja auch als "Firma".
1973 übernahm Axel Schmidt in fünfter Generation, und jetzt aufgepasst: dessen Tochter Maike Gäbel seit 2004 aktiv in der Firma,
könnte das Vorrecht der Männerregentschaft durchbrechen. Könnte doch passieren.
Immerhin besteht diese Firma schon seit über 185 Jahren und alles andere bleibt sich gleich. Da bloß nichts ändern! © Erda Spitz von Findig
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