Von unglaublichen 20 000 verschiedenen Modellen, die noch um 1920 von Lütters & Cie. hergestellt wurden, werden heute nur noch die gefragtesten Modelle produziert.
Neben feststehenden Spezialmessern für Matrosen und die Fischereiindustrie (Kehl-, Garn-, Dorsch-, Darm- und Filetiermesser) umfasst dies vor allem Klappmesser ohne Verriegelung.
Loewenmesser – so steht es groß auf jeder Klinge geschrieben – sind Messer für Profis. Insgesamt gehören rund 400 Werften, Schiffsausrüster, Fischereigenossenschaften, Elektriker und Papierfabriken zu den Hauptabnehmern. Ein Irrtum zu glauben, sie würden nur in Deutschland gesucht sein. Mit Kehlmessern von Lütters werden in Skandinavien Fische genauso ausgenommen wie in Namibia. Und weil Arbeitsmesser wird hier nicht auf perfekte Verarbeitung wert gelegt. Kleine Unregelmässigkeiten in Holz und Politur entsprechen dem allgemeinen Qualitätsniveau des Herstellers und schränken die Funktion des Messers in keiner Weise ein.
Gegründert wurde Lütters & Cie. im Jahre 1840.
In diesen Tagen wurde in den Fabrikgebäuden noch alles selbst gemacht: das Schmieden des Stahls, die Anpassung und Oberflächenbehandlung der Griffschalen sowie der Schliff und das Feinpließten der Klinge. Heutzutage verlassen die Klingen zum Härten kurz das Haus: es wäre nicht rentabel, selbst einen Härteofen zu betreiben.
Die Meisten verlangen Messer aus nicht-rostfreiem Kohlenstoffstahl. Diese Klingen zeichnen sich durch ein sehr feines Gefüge, sowie große Flexibilität aus und können leicht nachgeschärft werden. Doch auch bei den rostträgen Klingen wird auf höchste Qualität geachtet. Nach dem Härten gehen die Klingen für fünf bis acht Stunden bei Minus 80 Grad in die Tiefkühlung, woraufhin sie wieder auf etwa 150 Grad angelassen werden. Diese Behandlung nimmt Spannung aus dem Stahl und macht ihn so flexibel, wie klassischen Carbonstahl.