Ein OPINEL Messer ist ein Klappmesser mit Holzgriff, welches in Savoyen hergestellt wird. Von Beginn an im Jahre 1890 bis heute befindet sich das französische Unternehmen OPINEL im Familienbesitz. Zur Zeit steht es unter Leitung von Denis OPINEL, einem Urenkel des Gründers.
Das für die Landarbeit entwickelte Messer wurde über die Jahre in Funktion und Form nur geringfügig verändert und weiterentwickelt. Insbesondere in Frankreich gilt das Opinel Taschenmesser als Klassiker der Alltagskultur.
In Saint-Jean-de-Maurienne existiert ein OPINEL-Museum (Le Musée de l'Opinel). Das Werk beschäftigt an den beiden Produktionsstätten Cognin und Chambéry rund 100 Mitarbeiter. Jährlich werden vier bis fünf Millionen der Klappmesser für den weltweiten Vertrieb hergestellt. Obwohl sich der Fertigungsprozess von 1920 bis heute ganz erheblich verändert hat, wird hier nach wie vor großen Wert auf die handwerkliche Tradition gelegt. Immerhin nahm OPINEL mit seinen Produkten 1911 an der internationalen Ausstellung in Turin teil und erhielt eine Goldmedaille für seine Arbeit.
Das Logo der main couronnée („die gekrönte Hand“) war bereits auf den ersten Opinel-Messern eingestanzt. Später wurden die Worte OPINEL und FRANCE hinzugefügt.
Das klassische Taschenmesser Modell ist aus den für seinen Herkunftsort typischen Materialien hergestellt: ein Griff aus Buchenholz, die Klinge aus Kohlenstoffstahl gestanzt. Der verwendete Werkzeugstahl C90 hat einen Kohlenstoffanteil von 0,9 Prozent. Dieser Werkstoff verschafft der Klinge seine Schärfe nach dem Härten. Er führt bei Gebrauch zu Verschleiß, was regelmäßiges Nachschärfen erforderlich macht. Da dieser Stahl kein Chrom enthält, zeigt die Klinge nach Kontakt mit Feuchtigkeit Korrosionsspuren. Um Rost zu vermeiden, empfehle ich, sie nach Gebrauch abzutrocknen und im Idealfall mit etwas säurefreiem Öl zu behandeln.
Im 21. Jahrhundert brachte OPINEL neue Varianten des Basismodells auf den Markt. Edle Holzarten wie Eiche, Walnuss, Olive, Rosenholz und Hainbuche finden Verwendung, ebenso Horn vom afrikanischen Rind. Für rostträge Klingen wird der Sandvik-Stahl 12C27M verwendet.
Das OPINEL-Messer besteht aus vier beziehungsweise fünf Teilen: einer Klinge, einem hölzernen Griff, einem Drehzapfen zum Klappen der Klinge, einer Blechmanschette am vorderen Ende, sowie darüber (außer im Falle der kleinsten Modelle bis Größe n°5) einem drehbaren Sicherungsring („Virobloc“ genannt). Mit diesem kann man die Klinge im offenen sowie im geschlossenen Zustand arretieren, um Verletzungen durch unerwünschtes Zu- oder Aufklappen des Messers zu verhindern. Dieser Mechanismus wurde weiterentwickelt, so dass er die Klinge im geschlossenen Zustand gegen unbeabsichtigtes Öffnen blockieren kann.
Chanel, Brèl, très bel Opinel.
©Erda Spitz von Findig
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