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Trachtenmesser Lederhosenmesser Jagdnicker

Jagdnicker aus deutscher Fertigung   Trachtenmesser aus Solingen
Trachtenmesser für die Trachtenhose,  Lederhose  aufgepasst: In München steht ein Hofbräuhaus und jedes Jahr im Oktober die Welt Kopf, wenn es heisst: Die Wies´n ist eröffnet!
Stilett, Lederhosenmesser, Trachtenmesser, Brotzteitmesser, Lederhosen Messer,  Alpenmesser, Jagdnicker, Knicker, Nicker, Schmuckmesser, Bayernmesser, München Messer,  König Ludwig Messer, Edelweiss Messer, Sammlermesser, Schnupftabak Dosen Messer.

A  Lederhos´n ohne Trachtenmesser is a hoibe Sach`.
Und damit moan i ned, dass die Hoibe automatisch beim Erwerb der Hos´n dabei is. Weil im Jahr des Herr`n 2019 kost a so a Hoibe auf dem Oktoberfest offiziell zwischen 10,80 ¤ und 11,80 ¤. Do legst di in d´ Wiesn, des is a Batz`n Göd.
Oba weil ma hoid woas, dass d´ Weiberleit sowieso ollawei und überoi bewaffnet und meina Treu entwaffnend san, miass´n Monnaleit nochziang. Und deswegen g´heat des Messa zur Hos´ und net zum Dirndl. Wia a da „Charivari". Der ja ursprünglich ausm Französischen kummt und „Lärm, Radau" hoasst. Und den moch´n ja nua de Monnaleit. Imma und ollawei.
Und weil vielleicht nicht jede/r  diesen kosmopoliten Kauderwelsch aus wienerisch, tirolerisch und bairisch verstehen wird, wechsle ich jetzt zur Hochsprache, um aus der Tracht nicht Niedertracht werden zu lassen. Womit ich wieder bei den Trachtenmessern ankomme.
Auch regional Stilett genannt, Nicker oder Jagdnicker. „Nicker" sagt der Jäger, und damit meint er nicht ein Schläfchen oder gar einen Diener als Ehrerbietung. Einfachheit halber könnte der Weidmann ja auch Hirschfänger sagen, weil der Griff überwiegend aus Hirschhorn ist, oder Brotzeitmesser. Nein, Nicker muss es sein, wieder so a sakrisches Jägerlatein vom Mann in der (K)Nickerbocker.
Vermutlich haben schon um 1800 Männer mehr außer Haus diniert als Frauen - oder haben die einfach nicht kochen können - jedenfalls trug der Mann von Welt stets sein eigen Messer mit sich. Gab es doch damals noch nicht so verbreitet Besteck. Und bewaffnet war Mann dann ja auch gleich.
Als Reisender, als Taschen- oder Tagedieb, als Händler oder auf dem Kutschbock. Oder wenn er wieder einen Bock g ´schossen hat.
Und heutzutage sind die traditionellen Messer ein Statussymbol. Klingen aus Chrom-Vanadium-Molybdän Messerstahl gelten als  Markenzeichen guter Messer.  Damast könnte rosten, Keramik könnte brechen, wenn es heißt  „O´batzt is". Mann würde vor der knusprigsten Schweinshax´n elendiglich verhungern, nur weil er den falschen Taschenveitl ins Messertascherl vom Lederhoserl g´steckt hat. Empfohlene Härte 56-58 HRC. Damit meine ich die Klingen, nicht den Träger. Bevorzugte Länge 10 cm - 11 cm.
Die Verbindung zwischen Griff und Klinge  nennt sich „Zwinge". Gerne ziseliert oder geätzt, häufig mit Jagd- oder Tiermotiven.
Griffe gibt es nicht nur aus Hirsch. Auch andere Tiere müssen für diesen Zweck den Kopf hinhalten.Und die Läufe von Antilopen, Gazellen, Gamsbeine oder andere Wildtrophäen. Griffe aus Ebenholz sind begehrt, jedoch weit seltener.
Am Ende des Anfassers  befindet sich eine sogenannte Abschlussplatte, Endkappe genannt. Je nach Inhalt vom „Joschi", dem Geldbörsel des Trägers, ist der aus  Messing, Stahl, Silber  oder noch erlesenerem Edelmetall.
Trachtenmesser hatten oft Sprichworte religiöser Provenienz eingeätzt oder Symbole, um das Böse vom Inhaber abzuhalten. Es mangelt an Zeugen, um die Wirksamkeit dieses Zierrats als bewiesen zu erklären.
Zu einem Trachtenmesser gehört eine Steckscheide, häufig mit einer Metallkappe versehen.
Theoretisch, also rein theoretisch, darf Mann sein Trachtenmesser schon ausführen, weil es mit unter 12 cm nicht unters Führverbot fällt. Praktisch, weil ein Trachtenmesser als Teil des Brauchtums gilt.
Aber wenn es heißt „O´zapft is", nehmen Sie das Dirndl mit und lassen Sie den „Nicker" daheim. Die Hüter der Ordnung würden Ihnen den abknöpfen, selbst wenn Sie nur den Griff vorweisen könnten.
Und Ihr Dirndl tritt sowieso mit Waffen auf. Den Waffen einer Frau.
Selbst wenn Sie als Schotte im Kilt erscheinen und glauben, nur weil Rock am Bein, dürfen Sie mit „Sgian Dubh" im rechten Strumpf dort rumschwadronieren:
Auch der schottische Strumpfdolch darf nicht  gezeigt werden auf der Welt größtem Volksfest.
Bleibt nur  oans, zwoa, g´suffa.

Alles klar?
Susann Frécôt
kontakt@scharferladen.de

© Erda Spitz von Findig

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