1909 RÖDTER Modell 1 Damaststahl Kochmesser Schwarz-Esche 21 cm Artikel Nr. 1909-T1
Gesamtlänge 34,5 cm
Klingenlänge 21,0 cm
Klingenmaterial 320 Lagen Damaszenerstahl geschmiedet, nicht rostfrei
Klingendicke 3,0 mm
Klingenhöhe 34,0 mm
Härtegrad 59-62 Rockwell
Grifflänge 13,0 cm
Griffmaterial Schwarz-Esche gemasert
Zwinge Werzeugstahl brüniert
Messermacher Patrick Teyke, Harzer Messerschmiede Deutschland
Gewicht 168 Gramm
Handwäsche ist obligat
Hersteller 1909 RÖDTER, Solingen, Deutschland
Suchworte Damastkochmesser, Damaszener Kochmesser, Sonderanfertigung
Im Auftrag der firmeneigenen Linie 1909 RÖDTER wird dieses Kochmesser aus Damaststahl geschmiedet. Von Patrick Teyke, dessen Harzer Messerschmiede seit 1993 dafür geübt hat, oder? Denn 320 Lagen sind in alter Tradition im Kohlefeuer aus Kugellagern, Hufraspeln, Blattfedern, sowie metallenen Sägeblättern miteinander verschmolzen, behämmert und bearbeitet. Dieses Materialgemisch wurde also siebenundzwanzig Jahre lange gesammelt, bespaßt und mit scharfen Unterhaltungen gelagert. Vom Gewicht her verhältnismäßig leicht, denn es ist ohne Stiefelkropf gebaut, was manche bei Schneidarbeiten vorziehen.
Schwarz-Esche ist ein bis zu 25 Metern hoher Laubbaum. Ein Einzelgänger mit grauer dicker Rinde, der vor allem in Nordamerika heimisch ist. Er wird ob seiner guten Resonanzfähigkeit gerne zum Bau von Gitarren verwendet. Da wird das Holz dann überwiegend als „Sumpfesche" bezeichnet, was möglicherweise auf den vermeintlichen Lebenswandel der Musiker zurückzuführen ist.
Sie sollten das edle Schneidwerkzeug nicht versumpfen lassen, indem Sie es richtig pflegen. Geben Sie das Heft beim Säubern nicht aus der Hand, sodass dieses nicht ins Nasse eintaucht. Wischen Sie die Klinge sofort nach Benutzung mit einem feuchten Lappen sauber und trocknen Sie den Stahl. Öl auf die Schneide verhindert Korrosion. Die sich entwickelnde Patina auf dem nicht rostfreien Stahl ist ein Schönheitsmerkmal, sie gestaltet sich individuell und ist garantiert nicht gesundheitsschädlich.
Im 17. Jahrhundert, der Zeit der legendären Theaterprinzipalin Friederike Caroline Neuber erging beim Auftauchen von Schauspielerinnnen und Schauspielern folgende Warnung an die Allgemeinheit: „Räumts die Wäsche weg, die Schauspieler kommen." Langfinger sah man in dem fürs Bürgertum zwielichtigen Metier überall.
Wer ein solches Kochmesser sein eigen nennt, sollte am besten alle Gäste vorab nach deren Profession fragen. Sind keine SchauspielerInnen dabei, das Messer aber dennoch im Laufe einer Einladung abhanden gekommen, dann wissen Sie: Vorurteile erleichtern die Denkarbeit, sind jedoch überwiegend ein Schubladendenken: Lade auf, Meinung rein, Lade zu. Menschen, die um meinen Beruf wissen, wundern sich oft, dass deren Wäsche nach meinem Besuch bei Ihnen immer noch in ihrer Wohnung weilt. Vor allem die Dreckige.
Fragen?
Susann Frécôt
kontakt@scharferladen.de
© Erda Spitz von Findig